Raubmöve
Es handelt sich um Verwandte der Möwen, die vor allem in polaren Regionen beheimatet sind. Sie haben ein breites Nahrungsspektrum, betätigen sich als Vogel-, Lemmings- oder Fischjäger oder jagen anderen Seevögeln die Beute ab.
Raubmöwen sind große Vögel von möwenartiger Gestalt. Sie haben einen kräftigen Schnabel, dessen Spitze gekrümmt ist. Die stämmigen Beine enden in Füßen mit voll entwickelten Schwimmhäuten und scharfen Krallen. Die Flügel sind lang, schmal und am Ende spitz zulaufend. Sie ermöglichen einen wendigen und schnellen Flug, der den von Möwen an Geschwindigkeit und Beschleunigung übertrifft. Auffällig im Vergleich mit den Möwen ist auch das dunklere Gefieder, das womöglich beim Anschleichen an Beute der Tarnung dient. In der Regel sind die großen Raubmöwen einfarbig braun gefärbt, die kleinen dunkelgrau mit helleren Brust- und Kopfpartien. Ausgeprägt ist aber bei fast allen Arten der Polymorphismus, das heißt innerhalb einer Art gibt es dunkle und helle Morphen. Hierbei handelt es sich nicht um Unterarten, da sie nicht geographisch voneinander getrennt sind. Wohl aber ändert sich die Häufigkeit der Morphen mit der geographischen Verbreitung; in der Regel sind die hellen Morphen in den hocharktischen Regionen häufiger, die dunklen werden nach Süden hin verbreiteter. Die dunkle Morphe scheint durch sexuelle Selektion bevorzugt zu werden und einen höheren Bruterfolg zu haben. Das dichte Gefieder der Raubmöwen bietet einen effektiven Kälteschutz, hat aber den Nachteil, dass überschüssige Wärme schlecht abgeleitet werden kann.